Am 19.06.2024 fand in der Otten Gravour in Hohenems die Preisverleihung „Vorarlberg am Teller“ statt. Die 2017 gestartete Initiative setzt sich zum Ziel, vermehrt regionale Lebensmittel in Gemeinschaftsküchen einzusetzen. Stolz dürfen wir verkünden, dass die Küche im BENEVIT Sozialzentrum Alberschwende rund um Küchenleiter Gerhard Kirhofer Gold geholt hat.
Gerhard Kirhofer, Küchenleiter und Katja Menzel, Heim- und Pflegeleitung (Bildmitte) beide Alberschwende, mit Landeshauptmann Markus Wallner und Landesrat Christian Gantner.
WIR GRATULIEREN zu diesem tollen Erfolg.
Im BENEVIT Sozialzentrum Alberschwende hat die lokale und regionale Verankerung seit jeher einen hohen Stellenwert. Nicht nur wenn’s ums Essen geht. Eine hohe Wohnqualität, gewohnte Lebensabläufe und fachkompetente Pflege und Betreuung für die Bewohner:innen stehen im Mittelpunkt. Küchenleiter Gerhard Kirhofer und sein Team sorgen für das kulinarische Wohl von Bewohner:innen, Essen auf Räder-Kunden und Schüler:innen. Auch für Gäste ist der offene Mittagstisch ein beliebter Treffpunkt.
Wir haben Gerhard Kirhofer zum Thema Regionalität und den damit verbunden Herausforderungen befragt. Hier das Interview:
Gerhard, was bedeutet für dich die Auszeichnung mit Gold von „Vorarlberg am Teller“?
Regionalität spielt für uns eine sehr große Rolle und wir sind sehr stolz auf die Auszeichnung. Sie unterstreicht, dass unsere Lebensmittel zu 100 Prozent aus Vorarlberg kommen. Das halte ich für enorm wichtig. Es ist nachweisbar nachhaltig, dass wir unsere Produkte aus der Region beziehen – noch dazu in einer Qualität, die man im weiten Umkreis suchen muss.
Welche Herausforderungen ergeben sich, wenn man beim Kochen den Fokus auf frische und regionale Produkte legt?
Es bedeutet innerbetrieblich einen Mehraufwand, weil wir alles sauber erfassen und dokumentieren müssen. Aber das nehmen wir gerne in Kauf – ebenso wie die Kosten, die etwas höher sind, wenn man auf regionale und saisonale Produkte setzt.
Kannst du uns mehr über deine Beziehung zu lokalen Bauern und Produzenten erzählen?
Es ist wichtig, auf dem Laufenden zu bleiben. Deswegen suchen wir immer wieder den Kontakt zu den Produzenten, um Hintergründe zu erfahren und genauer über das Angebot Bescheid zu wissen.
Welche Speisen stehen bei euch regelmäßig auf dem Speiseplan und aus welchem Grund?
Zu unseren beliebtesten Gerichten gehören Kartoffelgemüsegulasch, Käsespätzle mit grünem Salat, Fischfilet mit Kartoffeln und Sauce Tartar, Krautnudeln, Geschnetzeltes vom Geflügel mit Polenta und Karottengemüse, Milchreis, Kaiserschmarren oder Riebel mit Apfelmus. Wichtig ist uns, dass wir auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten. Deshalb gibt es auch täglich frische Salate und häufig Gemüse in allen Varianten.
Eine gesunde, ausgewogene Ernährung lässt sich besser mit regionalen, frischen Zutaten umsetzen. Wie wichtig ist das für ältere Menschen?
Mit zunehmendem Alter wird richtige Ernährung immer wichtiger. Eine ausgewogene Ernährung wirkt sich positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden aus. Deswegen gibt es bei uns wie erwähnt viel Gemüse und Obst, weil dort zahlreiche Vitamine, Ballaststoffe und Mineralstoffe enthalten sind. Fleisch sollte man nur in kleineren Mengen zu sich nehmen, ebenso Zucker. Sehr wichtig ist es auch, viel zu trinken, am besten Wasser oder verdünnten Saft.
Welche Speisen oder Zutaten kommen bei dir garantiert nie auf den Speiseplan?
Fertigprodukte kommen bei uns definitiv nie auf den Tisch. Alles wird täglich frisch zubereitet.
Was würdest du dir für die Zukunft wünschen, wenn es um das Thema regionale, gesunde Ernährung geht?
Dass noch mehr Gastronomiebetriebe auf das Thema Regionalität setzen. Durch mehr Nachfrage vergrößert sich das Angebot. Eventuell hätte das auch etwas günstigere Preise zur Folge.
Was kochst du am liebsten, wenn du privat für dich oder deine Familie kochst?
Hausmannskost. Das kommt aber nicht nur zu Hause auf den Tisch, sondern ab und zu auch im Heim. Davon profitieren Bewohner:innen, Schüler:innen, Kindergartenkinder, Mitarbeitende und die Leute, die mit Essen auf Rädern versorgt werden. Privat bin ich auch ein großer Freund der asiatischen Küche. Mit regionalem Gemüse und Fleisch kann man hier einfach großartige Speisen zubereiten.
Von welchen Lieferanten bezieht ihr eure regionalen Lebensmittel?
Fleisch beziehen wir von der Metzgerei Fetz und der Metzgerei Walser. Gemüse vom Regionalmarkt,
Brot von der Bäckerei Huber, Milchprodukte von Bruno Metzler und Vorarlberg Milch, Eier vom Sennhof – um nur einige zu nennen.
Fotos © Alexandra Serra | Land Vorarlberg