Aufsichtsratsvorsitzender Wilfried Berchtold: „BENEVIT ist in der Pflege nicht mehr wegzudenken“

Was waren vor 20 Jahren die Haupt-Beweggründe, eine Gemeinde-eigene Pflegegesellschaft wie BENEVIT zu gründen?

Es waren im Wesentlichen drei Gründe, die den Vorarlberger Gemeindeverband veranlasst haben, eine Gemeinde-eigene Pflegegesellschaft als Alternative zu privaten Anbietern zu gründen:

  • Das war zum einen die Kostenoptimierung und damit auch die Führung kleinerer Heime in einem Verbund und die Nutzung personeller, wirtschaftlicher und qualitativer Synergien.
  • Ein zweiter Grund lag darin, dass insbesondere die Pflege als wesentlicher Teil der regionalen Daseinsvorsorge im gemeinnützigem, im öffentlichen Bereich angesiedelt sein sollte, und wir von Seiten des Gemeindeverbands ein Angebot geschaffen haben mit regionaler Daseinsvorsorge in öffentlicher Trägerschaft.
  • Und ein dritter Grund war die Sicherstellung einer angemessenen Pflege in Vorarlberg, in den Gemeinden, als Konzept für die letzte Lebensphase mit spürbarer Wertschätzung gegenüber dem älteren Mitbürger und zuverlässiger Fachkompetenz im personellen Bereich, und damit die Schaffung eines qualitativ hochstehenden Lebens- und Arbeitsraumes.

BENEVIT wird als Verbund von sieben Einrichtungen geführt. Welche Vorteile werden dadurch spürbar?

Vorarlberg ist ein Land mit sehr kleinteilig strukturierten Gemeinden. Diese haben aber den Ehrgeiz, insbesondere im Bereich der öffentlichen Versorgung wie z. B. jenen der Kinderbetreuung und der Pflege, ein qualitativ hochstehendes Angebot anzubieten, und das ist aus Kostengründen nur möglich, wenn auch tatsächlich optimierte Strukturen zur Verfügung gestellt werden, zur Verfügung stehen, und das ist im Konzept der BENEVIT als gemeinnützige Pflegegesellschaft in hohem Maße gelungen.


Sie haben die erste Wachstumsphase miterlebt. Wie wichtig war es beispielsweise, dass sich 19… die Stadt Bregenz mit Weidach für BENEVIT entschieden hat?

Die Geschichte von BENEVIT war eine sehr wechselvolle. Nach einem eigentlich gelungenen Start hatten wir auch eine Zwischenphase mit sehr holprigen Strukturen und Begleiterscheinungen. Das hat sich insbesondere auch in der Vertrauenswürdigkeit gegenüber BENEVIT ausgewirkt. Es war deshalb ein wichtiges Zeichen, dass sowohl kleinere Gemeinden als auch Städte das Angebot einer gemeinsamen Pflegegesellschaft genutzt haben und beispielsweise Innerbraz und Bregenz die Pflegegesellschaft ergänzt und damit aufgewertet haben.


Wenn Sie auf den gesamten Zeitraum von 20 Jahren zurückblicken. Hat BENEVIT die in sie gesetzten Ziele inzwischen erreicht?

Ich bin überzeugt davon, dass BENEVIT aus der Pflegegesellschaft in Vorarlberg nicht mehr wegzudenken ist, weil sie einerseits einen regionalen Versorgungsauftrag wahrnimmt, andererseits für kleinere Gemeinden Garant dafür ist, dass sie diese Pflegequalität mit hoher Serviceleistung anbieten können und damit in regionalen Strukturen dieses Angebot sicherstellen, und zum dritten, weil es für die Gemeinden ein Alternativangebot ist, zu den privaten Trägern, die letztlich auch Gewinn-orientiert arbeiten müssen.

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